
VON ANNIE ERNAUX
"Das Ereignis" (2000) von Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux ist ein schonungsloses Zeugnis, welches rückblickend von einer illegalen Abtreibung der Ich-Erzählerin Annie während ihres Studiums in Frankreich im Jahr 1963 erzählt.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine sehr persönliche und immer auch eine politische Entscheidung, denn er berührt Fragen über Rechtsprechung, Geschlecht, Religion und Klasse.
Gleichermaßen beschreibt Ernaux den konkreten, lebensgefährlichen Eingriff in als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf den weiblichen Körper und seine machtvollen Mechanismen, etwa Entmündigung und Stigmatisierung. Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes und kollektives Thema.
So wie die junge Literaturstudentin Annie „das Ereignis“ für ihre körperliche Selbstbestimmung als Frau allein erträgt und nur knapp überlebt, so wird bei der späteren Autorin Ernaux die Sprache, die sie dafür findet, selbst zum Ereignis.
Zusätzliche Informationen
ZUM STÜCK
DAS EREIGNIS
VON ANNIE ERNAUX
DER SCHAM EINE STIMME GEBEN
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine zutiefst persönliche Entscheidung, die jedoch wesentlich von politischen Fragen der Rechtsprechung, des Geschlechts, der Religion sowie der Klasse berührt wird. "Das Ereignis" ist ein schonungsloses Zeugnis, welches rückblickend von einer illegalen Abtreibung der Ich-Erzählerin während ihres Studiums in Frankreich im Jahr 1963/64 berichtet. Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes und dennoch kollektives Thema. Gleichermaßen beschreibt sie den konkreten und lebensgefährlichen Eingriff der sogenannten "Engelmacherinnen", als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf den weiblichen Körper – durch machtvolle soziale Mechanismen von Scham, Stigmatisierung und klassistischer Gewalt sowie durch das diesen Mechanismen zugrundeliegende Frauenbild. Die junge Literaturstudentin Annie erträgt "das Ereignis" für ihre körperliche und berufliche Selbstbestimmung als Frau allein und überlebt es nur knapp. Die 35 Jahre ältere Autorin Ernaux findet für ihre Erfahrung eine Sprache, die zum universellen Ereignis wird: "Ich hatte in der Toilette des Wohnheims gleichzeitig ein Leben und einen Tod zur Welt gebracht. Zum ersten Mal fühlte ich mich als Glied einer Kette von Frauen, die die Generationen miteinander verbindet." In der Inszenierung von Laura Linnenbaum treffen drei Schauspielerinnen aufeinander, die Annie in verschiedenen Lebensphasen verkörpern und gleichzeitig das zeitlos Gültige ihrer Geschichte erzählen. • Amely Joana Haag
MIT Nina Bruns, Pauline Knof, Kathrin WehlischREGIE Laura Linnenbaum BÜHNE Daniel RoskampKOSTÜME Michaela Kratzer MUSIK David Rimsky-KorsakowLICHT Rainer Casper DRAMATURGIE Amely Joana Haag
Aufführungsrechte @ Gallimard
DAS EREIGNIS
VON ANNIE ERNAUX
DER SCHAM EINE STIMME GEBEN
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine zutiefst persönliche Entscheidung, die jedoch wesentlich von politischen Fragen der Rechtsprechung, des Geschlechts, der Religion sowie der Klasse berührt wird. "Das Ereignis" ist ein schonungsloses Zeugnis, welches rückblickend von einer illegalen Abtreibung der Ich-Erzählerin während ihres Studiums in Frankreich im Jahr 1963/64 berichtet. Von verschiedenen Zeitebenen aus sucht die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux eine wahrhaftige Sprache für ihre Erinnerungen über ein bis heute oft verschwiegenes und dennoch kollektives Thema. Gleichermaßen beschreibt sie den konkreten und lebensgefährlichen Eingriff der sogenannten "Engelmacherinnen", als auch den gesellschaftlichen Zugriff auf den weiblichen Körper – durch machtvolle soziale Mechanismen von Scham, Stigmatisierung und klassistischer Gewalt sowie durch das diesen Mechanismen zugrundeliegende Frauenbild. Die junge Literaturstudentin Annie erträgt "das Ereignis" für ihre körperliche und berufliche Selbstbestimmung als Frau allein und überlebt es nur knapp. Die 35 Jahre ältere Autorin Ernaux findet für ihre Erfahrung eine Sprache, die zum universellen Ereignis wird: "Ich hatte in der Toilette des Wohnheims gleichzeitig ein Leben und einen Tod zur Welt gebracht. Zum ersten Mal fühlte ich mich als Glied einer Kette von Frauen, die die Generationen miteinander verbindet." In der Inszenierung von Laura Linnenbaum treffen drei Schauspielerinnen aufeinander, die Annie in verschiedenen Lebensphasen verkörpern und gleichzeitig das zeitlos Gültige ihrer Geschichte erzählen. • Amely Joana Haag
MIT Nina Bruns, Pauline Knof, Kathrin WehlischREGIE Laura Linnenbaum BÜHNE Daniel RoskampKOSTÜME Michaela Kratzer MUSIK David Rimsky-KorsakowLICHT Rainer Casper DRAMATURGIE Amely Joana Haag
Aufführungsrechte @ Gallimard
Teilnehmende Künstler
von Annie Ernaux (Autor/in)
Nina Bruns
Pauline Knof
Kathrin Wehlisch
Laura Linnenbaum
Daniel Roskamp
Michaela Kratzer
David Rimsky-Korsakow
Rainer Casper
Amely Joana Haag
Termine
Mai 2025
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