Bildhauerei und deutsch-französischer Kulturtransfer
Mehr
als hundert Jahre mussten vergehen, bis sich die Werke von Camille Claudel
und Bernhard Hoetger wieder begegneten. 1905 waren sie zum letzten Mal in
einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen. Dabei eint die beiden Künstler:innen
mehr als nur ihre Zeitgenossenschaft im Paris des Fin de Siècle: Beide
Bildhauer:innen versuchten mit ihren Plastiken auch eine Abkehr von Auguste
Rodin, dem Meister der französischen Bildhauerei. Unterschiede und
Gemeinsamkeiten der Werke beider Künstler:innen können Museumsbesucher:innen
ab Juni 2025 in der Alten Nationalgalerie erkunden.
als hundert Jahre mussten vergehen, bis sich die Werke von Camille Claudel
und Bernhard Hoetger wieder begegneten. 1905 waren sie zum letzten Mal in
einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen. Dabei eint die beiden Künstler:innen
mehr als nur ihre Zeitgenossenschaft im Paris des Fin de Siècle: Beide
Bildhauer:innen versuchten mit ihren Plastiken auch eine Abkehr von Auguste
Rodin, dem Meister der französischen Bildhauerei. Unterschiede und
Gemeinsamkeiten der Werke beider Künstler:innen können Museumsbesucher:innen
ab Juni 2025 in der Alten Nationalgalerie erkunden.
Camille Claudel und Bernhard Hoetger auf einen Blick
Camille
Claudel und Bernhard Hoetger sind zwei Ausnahmekünstler:innen des ausgehenden
19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Französin Camille Claudel und der
Deutsche Bernhard Hoetger suchten in ihren Skulpturen eine neue künstlerische
Vitalität zu entwickeln. Die Ausstellung in der Alten Nationalgalerie
führt erstmals seit 1905 die Werke beider Künstler:innen zusammen und
untersucht zudem den deutsch-französischen Kulturtransfer um die
Jahrhundertwende.
Künstlerische Highlights der Jahrhundertwende
Die Ausstellung zeigt Hauptwerke wie Claudels
Walzer, Hoetgers impressionistische
Kleinplastiken und viele andere bildhauerische Arbeiten. Mit dem
Schwerpunkt auf Claudels Schaffen liegt der Fokus der Ausstellung auf dem
Wirken von Frauen in der Bildhauerei. Ihre
Arbeiten wurden lange Zeit übersehen und in den Schatten ihrer männlichen
Zeitgenossen gedrängt und rücken erst jetzt – über hundert Jahre später –
langsam aber sicher in den Fokus der internationalen Forschung.
Das
macht Camille Claudel und Bernhard Hoetger so besonders
- Einzigartiger
historischer Fokus: Die Ausstellung in der Alten Nationalgalerie
bringt die Werke der beiden Künstler:innen erstmals seit 1905 wieder zusammen
und beleuchtet den deutsch-französischen Kulturtransfer.
- Zusammenarbeit
über Landesgrenzen hinweg: Die Ausstellung ist eine
Kooperation zwischen der Alten Nationalgalerie, dem Paula
Modersohn-Becker Museum in Bremen und dem Musée Camille
Claudel in Nogent-sur-Seine.
- Ausstellung
seltener Kunstwerke: Unter den Exponaten finden sich Höhepunkte der Bildhauerei
um die Jahrhundertwende. Dazu gehören der Walzer von Camille
Claudel oder die impressionistischen
Kleinplastiken von Bernhard Hoetger.
Die
Geschichte hinter Camille Claudel und Bernhard Hoetger
Camille Claudel wurde 1864
geboren und gilt bis heute als eine der berühmtesten Bildhauerinnen
Frankreichs. Mehrere Biopics, Dokumentarfilme und Biografien beschäftigen sich mit ihrem Lebenswerk. Claudel stand zeitlebens im Schatten
ihres Lehrers und Geliebten Auguste Rodin und erhielt erst nach dessen Tod
die ihr gebührende Anerkennung.
Bernhard Hoetger wurde 1874
in Hörde geboren und lebte von 1900 bis 1907 in Paris, wo er ebenfalls auf Auguste
Rodin traf. Nach seiner Ernennung zum Professor im Jahr 1911 arbeitete er
unter anderem an der Gestaltung des Darmstädter
Platanenhains. Trotz seiner Sympathien für den
Nationalsozialismus galt sein Werk als „entartet“, weshalb der Künstler im
Jahr 1943 in die Schweiz floh und dort einige Jahre später verstarb.
Unsere
Empfehlungen für Camille Claudel und Bernhard Hoetger
- Tickets
für die Ausstellung sind online erhältlich. Für Schüler:innen, Senior:innen und Besucher:innen mit
Behinderung gibt es ermäßigte Eintrittskarten.
- In
unmittelbarer Nähe der Alten Nationalgalerie befinden sich weitere berühmte
Sehenswürdigkeiten Berlins. Planen Sie bei Ihrem Besuch etwas mehr Zeit ein
und erkunden Sie den Berliner Dom, das Pergamonmuseum oder das Bode-Museum.
- Die
Ausstellung ist für
Rollstuhlfahrer:innen geeignet. Bei weiteren Fragen zur Barrierefreiheit
hilft Ihnen das Team der Alten Nationalgalerie gerne weiter.