Göksu Kunak erweitern ihre Installation „Vom Winde verweht“ im ersten Stock von Half-Light zu einer begehbaren Performance. Die Arbeit befasst sich mit dem so genannten Susurluk-Autounfall von 1996, der einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft und die Politik in der Türkei hatte, da er die Existenz eines Dreiecksnetzes aus organisiertem Verbrechen, Politik und Staat aufdeckte.
Durch die Kombination von Elementen des Fluxus, des Geschichtenerzählens, des Konzerts, der Stand-up-Comedy, des Tableau vivant und des Tanzes proben Kunak und ihre Performer*innen immer wieder das Phänomen des Unfalls und die daraus resultierenden Elemente des Verbergens und Auslöschens, der Enthüllung und Entlarvung.
Die wiederholte Demonstration der Funktionalität übertrainierter Körper steigert diese physische Spannung zu Momenten der Beklemmung und veranschaulicht den Absturz als Auslöser für Enthüllungen und als Moment des Verfalls.
Beim Durchlaufen der verschiedenen Stationen im Raum greift Kunak auf die Bilder zurück, die dieses Ereignis hervorgebracht hat, von Zeitungsberichten bis hin zu einer Seifenoper oder einem Film. Diese vermischen sich mit abstrakten Vorstellungen von der Idee der Unschuld im Verhältnis zu Verlust, Trauer, Herzschmerz und Psychose.
Performer:innen: Bilgesu Akyürek, Felix Beer, Gözde Güngör, Leo Luchini
7. Dezember 24, 17–19 Uhr
Ort: KW, 3. OG
Keine Anmeldung notwendig
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