John Donne & Joseph Brodsky
Nach seiner bahnbrechenden Auseinandersetzung mit "Judas" geht es Ben Becker im "Todesduell" um die letzten Fragen.
Beckers "Judas" begeisterte rund eine Viertelmillion Zuschauende. Es war die Rechtfertigung und Rehabilitation einer zu Unrecht
verfemten Figur gegen alle Vorurteile und Feindseligkeiten. "Todesduell" geht noch einen Schritt weiter:
Es ist der Kampf gegen die Vorurteile über den Tod und für einen veränderten Blick auf die Bedeutung des Lebens.
Vielleicht ist es die berühmteste Predigt der Welt, gehalten von dem wortgewaltigen metaphysischen Dichter John Donne, im Beisein von König Charles I. im Jahr 1631. Es sind Donnes letzte öffentlich gesprochenen Worte vor seinem Tod und ewigen Verstummen. Von schwerer Krankheit gezeichnet, beschreibt der Poet und Prediger von St. Paul’s in London das Leben als Duell mit dem Tod und erreicht dabei eine Tiefe und Eindringlichkeit, die über jede Predigt hinausgeht.
Sein Text ist eine Explosion. Wahr, erschütternd, schonungslos im Blick auf die Vergänglichkeit des Lebens und zugleich von einer Kraft und Hoffnung, die den Tod übersteigt.
In John Donnes "Todesduell" gewinnt das Leben. Man muss dieses Todesduell durchlebt haben, um ihm eine Stimme zu geben. Die Tiefe dieses Textes verzeiht keinem, der nicht weiß, wovon er spricht. Ben Becker weiß es nicht nur, er kann das Duell auch zum Leben erwecken. Er ist diese Explosion, nicht nur schauspielerisch, sondern auch und vor allem in seiner existenziellen Hingabe an den Gedanken.
Musikalisch versinnlicht und weitergeführt wird das "Todesduell" durch das virtuose Spiel des Dom Organisten Andreas Sieling auf der großen Sauerorgel sowie exklusiv für die Inszenierung gefertigte Arrangements.
Ben Becker würdigt den John Donne auch durch einen weiteren Text. "Große Elegie an John Donne", nannte der Literaturnobelpreisträger Joseph Brodsky seine Hommage an den Meister der metaphysischen Dichtung, als dessen „Schüler“ er sich zeitlebens bezeichnete. Es gibt kein zweites Werk, in dem das Echo von John Donne so widerhallt und sich in Gedenken und Gedanken verwandelt. Mit dieser "Elegie" gibt Ben Becker seinem Todesduell ein faszinierendes Finale und erweist John Donne die letzte Dichter-Ehre.
Wie bereits Ben Beckers "Judas" findet die Weltpremiere von "Todesduell" im Berliner Dom statt – der Partnerkirche von St. Paul’s Cathedral in London, der einstigen Wirkungsstätte von John Donne, in dem sein Denkmal bis heute besteht.
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