Freiheit!
3. Freiheit!
Rosas Luxemburgs Zeit im Gefängnis, ihre Abrechnung mit der Haltung der SPD-Führung zum Kriegseintritt Deutschlands, ihre Liebe zu Menschen, zu Pflanzen und Tieren, ihre Auseinandersetzung mit Lenin und der Oktoberrevolution, ab 5. August 1914 bis zur Entlassung aus dem Gefängnis am 8. November 1918.
Rosa Luxemburg ist seit Langem eine Ikone der Linken, aber ihre politischen Einsichten und Positionen werden selten wahrgenommen und noch seltener beherzigt. Dabei hat sie am Anfang des Jahrhunderts Gedanken geäußert und Haltungen bezogen, die weit über ihre Zeit hinaus ihre Gültigkeit behalten. Gerade in unseren Tagen könnte ein erneuter Blick auf diese große Frau sehr nützlich sein.
Es gilt, eine weithin unbekannte Rosa Luxemburg zu entdecken.
In der Produktion der Berliner Compagnie wechseln sich Spielszenen aus dem privaten und politischen Leben Rosa Luxemburgs ab mit Berichten über sie, mit Passagen aus ihren Briefen, aus ihren Reden, Zeitungsartikeln und wissenschaftlichen Werken.
Das hört sich alles ein bisschen theoretisch an, auf der Bühne jedoch werden daraus amüsante, abwechslungsreiche, spannende Szenen. Ein Mix von epischem Theater und Lecture Performance. Es gibt einiges zu Lernen und das Theaterpublikum kommt auf seine Kosten.
Die Inszenierung setzt auf die Kraft der Sprache Luxemburgs, führt mit leichter Hand vom Bericht zur Spielszene, setzt zeitliche Strukturen räumlich um und bleibt nah an den ZuschauerInnen. Nicht zuletzt verkörpert die vom georgischen Staatstheater Tiflis kommende Schauspielerin Ana Hauck Rosa Luxemburg so eindringlich, dass "auf einer kargen Bühne in einem kleinen Kreuzberger Hinterhof" (Sonia Mikich) den Zuschauern Leben und Denken einer der größten Frauen in der deutschen Geschichte erstaunlich nahe kommen.
Welche Nähe? Nach zwei Weltkriegen (und einem heraufziehenden dritten), nach der materiellen und geistigen Verelendung des größten Teils der Menschheit, der Zerstörung der Biosphäre und der drohenden Auslöschung allen Lebens auf der Erde – es ist so gekommen, wie Rosa Luxemburg am Beginn des 20. Jahrhunderts vorausgesagt hat. Sie hat diese Katastrophen erwartet für den Fall, dass die Profitlogik des Kapitals, dass Aufrüstung und Imperialismus weiterhin die Welt beherrschen. Der Sozialismus, für den sie lebte und starb, umfasste nicht nur die Befreiung von Ausbeutung, sondern Frieden, wahrhaft demokratische Verhältnisse und „weitherzigste Menschlichkeit“. Rosa Luxemburgs Vorstellungen sind heute so aktuell wie vor dem ersten Weltkrieg.
Zusätzliche Informationen
Schauspiel: Ana Hauck und H.G. Fries
Regie: Elke Schuster, Camilla Cecile Körner
Recherche und Zusammenstellung der Texte: Helma Fries
Ausstattung: Elke Schuster
Termine
Februar 2025
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