Direkt zum Inhalt

Berlins erstes Museum

Ein Besuch auf der Museumsinsel gehört heute für viele Besucherinnen und Besucher Berlins zum festen Programm. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1830 entwickelte sich das zunächst noch Königliche Museum schnell zum Publikumsmagneten. Doch das Erlebnis Museumsbesuch war damals ein völlig anderes als heute. 



Die Sonderausstellung im Obergeschoss des Alten Museum gibt spannende Einblicke in die Anfänge des Museums und zeigt eine Auswahl von Antiken, die bereits in der ersten Dauerpräsentation von 1830 zu sehen waren.


Am 9. Juli 1825 wurde der Grundstein für das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Museum im Berliner Lustgarten gelegt. Nur fünf Jahre später, am 3. August 1830, wurde das erste öffentliche Museum Berlins und Preußens einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Rasch entwickelte sich das Alte Museum zu einem Publikumsmagneten und einer bis heute bedeutenden Institution der archäologischen Grundlagenforschung.


In der Sonderausstellung werden nicht nur die baulichen Herausforderungen und innovativen Lösungen Schinkels beleuchtet, sondern auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie das damals ganz andere Erscheinungsbild der Ausstellungsräume, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurden.

Ein großformatiges Modell im Zentrum der Ausstellung vermittelt einen Eindruck von Schinkels ursprünglichem Bau, von dem zudem nur wenige bildliche Darstellungen aus der Gründungszeit des Museums sowie historische Fotografien aus dem späteren 19. Jh. eine Vorstellung geben.


Schinkels Geniestreich

Das Alte Museum markiert tatsächlich einen Wendepunkt in der Architekturgeschichte öffentlicher Bauwerke für die Kunst: Zum ersten Mal überhaupt wurde ein Gebäude eigens als reines Kunstmuseum konzipiert. Karl Friedrich Schinkel schuf einen Bautypus, der die Gestaltung von Museen über Jahrzehnte hinweg prägen sollte.

Der Architekt Schinkel stand bei der Errichtung des Museums vor großen technischen und finanziellen Herausforderungen – der preußische König Friedrich Wilhelm III. forderte äußerste Sparsamkeit, sodass innovative und gleichzeitig kostengünstige Lösungen entwickeln mussten.


Antike Kunst – und Alte Meister!

Während im Sockelgeschoss antike Kleinkunst – insbesondere Vasen, Bronzen, Terrakotten sowie Gemmen, Kameen und Münzen – gezeigt wurden, war das Hauptgeschoss mit der Rotunde antiken (vor allem römischen) Skulpturen und das Obergeschoss der königlichen Gemäldegalerie gewidmet. Letztere kann aus inhaltlichen und konservatorischen Gründen in unserer Ausstellung nur eine Nebenrolle spielen, soll aber in einer für 2030 geplanten großen Jubiläumsausstellung in der James-Simon-Galerie prominent berücksichtigt werden. 


Kunstgenuss und Wissenshunger des Bürgertums

Die Eröffnung des Museums fiel in eine Zeit des aufstrebenden Bürgertums und der Propagierung neuer Bildungsideale. Die Öffentlichkeit verlangte nach frei zugänglichen Möglichkeiten der Kunstbetrachtung, und Friedrich Wilhelm III. förderte diesen Gedanken zur Bildung seiner Untertanen. Rasch wurde das Museum weit über Preußen hinaus zu einem beliebten Reiseziel der bildungsbürgerlichen Gesellschaft.

  • Doch wie öffentlich zugänglich war es tatsächlich?
  • Welche Besuchergruppen strömten in das Museum, und welche Kunstwerke faszinierten sie besonders?

Der Blick in die Zukunft

Die Sonderausstellung zeigt einen Querschnitt der Kunstwerke, die bereits in der ersten Präsentation des Alten Museums zu sehen waren. Skulpturen, Vasen, Bronzen und Terrakotten erzählen die Geschichte einer Sammlung, die bis heute begeistert.

Gleichzeitig ist die Ausstellung nicht als reine Retrospektive konzipiert, sondern sie wirft auch einen Blick in die Zukunft und damit in die Zeit nach einer dringend notwendigen Generalsanierung des Hauses.

Das Publikum ist daher gefragt: Wie muss sich das Museum weiterentwickeln, um auch kommende Generationen für die Kunst der Antike zu begeistern?


Die Ausstellung wird kuratiert von Angelika Walther, wissenschaftliche Museumsassistentin i.F., in Zusammenarbeit mit dem Direktor der Antikensammlung, Andreas Scholl, sowie Moritz Taschner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Antikensammlung. Neben weiteren beteiligten Kolleginnen und Kollegen profitiert das Projekt von der profunden Expertise Elsa van Wezels, die intensiv zur Frühgeschichte das Alten und Neuen Museums geforscht und publiziert hat.


Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation.



Die Ausstellung wird unterstützt durch den „Verein der Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin e.V.“ und der Veranstaltungsgesellschaft der Staatlichen Museen zu Berlin „Museum & Location“.


Eine Sonderausstellung der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin
Zusätzliche Informationen
Termine
Juli 2025
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31