Baumkronenpfad Beelitzer Heilstätten
Ein Spaziergang durch Raum und Zeit
Gleich vor den Toren der deutschen Hauptstadt Berlin erstreckt sich ein herrlich verwunschenes Gelände: die Beelitzer Heilstätten.
Uralte Bäume und verwunschene Gebäude: Hier holt Sie die Vergangenheit ein
Wer jemals einen Fuß auf das weitläufige Gelände der Beelitzer Heilstätten gesetzt hat, weiß um den Zauber dieser Anlage. Die inzwischen stark verfallenen Gebäude strahlen immer noch einen unvergleichlichen Charme aus. Die weitläufige alte Parkanlage nahe der deutschen Hauptstadt führt die Besucher über 100 Jahre in die Vergangenheit zurück. Natur, Geschichte und Architektur verschmelzen an diesem magischen Ort zu einem Gesamtkunstwerk.
Hoch in den Wipfeln
Im September 2015 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Frauen-Lungenheilstätte der erste Baumkronenpfad in Brandenburg eröffnet. Über eine Länge von mehr als 300 Metern überquert er in Höhen bis zu 23 Metern die mit Bäumen überwucherte Ruine eines der Heilstätten-Pavillons. Vom 36 Meter hohen Aussichtsturm hat man einen beindruckenden Rundumblick in die Landschaft.
Gleich vor den Toren Berlins
Heute kommen viele Erholungssuchende sowie Natur- und Sportbegeisterte in ihrer Freizeit hier her. Ende des 19. Jahrhunderts war das ganz anders. Für kranke Berliner entstand in dem rund 140 Hektar großen Waldgelände eine Lungenheilanstalt und ein Sanatorium. In den überbelegten Mietskasernen des Molochs Berlin erkrankten damals unzählige Menschen an Lungentuberkulose und Kuraufenthalte an Orten mit sauberer Luft sollten ihnen helfen. Die Waldgebiete rund um Beelitz, nur 50 Kilometer von der Berliner Innenstadt entfernt, waren dafür bestens geeignet.
Wie eine kleine Stadt
Schon 1928 wurde das Heilstättengelände vergrößert. Auf den neuen Flächen wurde u.a. ein Krankenhaus für die chirurgische Behandlung erbaut, eine Wäscherei und eine Ladenzeile mit sechs Geschäften: Schuhmacher, Schreibwarenhändler, Seifenwerkstatt, Bäcker und Schneiderei. Bald gab es Platz über 1.300 Patienten.
Sowjetarmee und DDR-Zeit
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen und war bis 1994 das größte Militärhospital der sowjetischen Armee außerhalb der Sowjetunion. Im Dezember 1990 fand hier der gestürzte DDR-Staatschef Erich Honecker mit seiner Frau Unterkunft. Seit dem Abzug der Roten Armee 1994 verfällt das Areal.
Anreise
Mit dem PKW über die A9 Berlin – Nürnberg Abfahrt 2 „Beelitz-Heilstätten“, oder die Landesstraße 88. Mit der Regionalbahn Linie 7 Berlin – Dessau in rund 1 Stunde Fahrtzeit bis zum Bahnhof "Beelitz – Heilstätten" und 5 Minuten den Hinweisschildern Richtung Baumkronenpfad Beelitz Heilstätten bis zum "Pförtnerhaus" folgen. Mit dem Fahrrad auf dem den Europaradweg R1 (Calais, Frankreich - St. Petersburg, Russland).