Adass Jisroel
Israelitische Synagogen-Gemeinde zu Berlin
Zu dem Gemeindewesen gehören u.a. Religionsschulen, rituelle Einrichtungen und Gemeindefriedhöfe, z.B. in der Wittlicher Straße in Berlin Weißensee. Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde sind das Gemeindehaus mit der dazugehörigen Synagoge in der Tucholskystr. 40 in Berlin-Mitte. Eine eigene Bibliothek, der Kinderclub "Mo'adonit" und das koschere Restaurant „Beth Café“ sowie das Geschäft „Kolbo“ für koschere Lebensmittel in der benachbarten Auguststraße gehören ebenfalls zur Gemeinde.
Die Geschichte der Gemeinde
Erster im Amt tätiger Rabbiner der Gemeinde Adass Jisroel war Rabbiner Dr. Esriel Hildesheimer, der zunächst in Eisenstadt lehrte und 1873 das Rabbiner-Seminar zu Berlin gründete. Während des Zweiten Weltkrieges litt auch die Gemeinde Adass Jisroel unter der NS-Ideologie. Die Verfolgung und Entrechtung einzelner Gemeindemitglieder mündete 1939 mit der Eingliederung der Gemeinde in die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" und ihre vollständige Zerschlagung. Im geteilten Berlin begannen 1985 einzelne Mitglieder mit dem Wiederaufbau der Gemeinde in beiden Teilen der Stadt. 1997 erlangen sie schließlich per richterlichen Beschluss ihren zuvor geführten juristischen Status wieder. Adass Jisroel ist somit die einzige jüdische Religionsgemeinde, die ihren ursprünglichen Rechtstitel inne hat und eine Kontinuität zwischen dem heutigen und 1869 gegründeten Gemeindewesen aufweisen kann.
Das heutige Adass Jisroel
Im Rahmen ihrer Tätigkeiten organisiert die jüdische Gemeinde neben regelmäßigen Gottesdiensten unter anderem auch Hebräischunterricht, Religionsstunden für Kinder und Erwachsene, Vorträge und Lesungen. Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde bei der Integration von Juden der ehemaligen Sowjetunion und gibt Hilfestellung im Alltag, z.B. im Umgang mit Behörden oder als Krankenseelsorge.