Die Mauer fällt
Wie es zum Mauerfall in Berlin kam
Noch im Oktober 1989 feiert die DDR ihren 40. Geburtstag mit einer großen Militärparade. Doch nur wenige Woche später verändert sich die Welt in Berlin: DDR-Bürger demonstrieren, bis die Mauer schließlich am 9. November nach über 28 Jahren fällt. Berliner in Ost und West eilen zu den Grenzübergängen, um einander zu begrüßen und zusammen zu feiern. Mit der friedlichen Revolution haben die Menschen die Mauer der Diktatur zu Fall gebracht.
7.10.89 Der Anfang vom Ende: Der letzte Geburtstag der DDR
Das 40jährige Jubiläum der DDR hat die SED-Führung von langer Hand geplant und minutiös vorbereitet. Montagsdemonstrationen und Massenflucht zum Trotz wird der Jahrestag der DDR mit einer Militärparade gefeiert. Während die Bürger demonstrieren und Reformen fordern, lädt Erich Honecker zahlreiche ausländische Staatsgäste in den Palast der Republik ein.
4.11.89 Demonstration auf dem Alexanderplatz: Wir sind das Volk
Wenige Tage vor dem Mauerfall gibt es die größte Demonstration der DDR-Geschichte. Auf dem Alexanderplatz versammeln sich Künstler und Funktionäre. Sie fordern einen politischen Neuanfang. Hier denkt noch keiner an eine Wiedervereinigung, der Glaube an den Sozialismus ist noch da. Aber die DDR-Politiker werden bei der Kundgebung vom Volk ausgebuht.
9.11.89 19 Uhr: Ein Versprecher öffnet die Grenze
Es ist der 9. November 1989. Kurz vor 19 Uhr. Im Internationalen Pressezentrum der DDR setzt sich Günter Schabowski, der "Sekretär für Informationswesen“ seine Brille auf und liest eine Mitteilung vor, mit der er eigentlich nur das neue Reisegesetz verkünden soll, welche aber die Mauer öffnet. Auf Nachfrage, ab wann die erweiterte Reisefreiheit für DDR-Bürger gelten soll, sagt er: „Ab sofort, unverzüglich“. Damit hat er die Aufmerksamkeit aller im Saal sicher.
9.11.89 23.30 Uhr Die Nacht des Mauerfalls
Die deutsch-deutsche Grenze verläuft mitten auf der Bösebrücke in Berlin zwischen Wedding und Prenzlauer Berg. Hier – auf der Ost-Seite der Grenze – versammelt sich in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 eine riesige Menschenmenge. Die neue Reiseregelung hat die Menschen hierher gebracht – und es werden immer mehr. Schließlich öffnen die Grenzbeamten den Grenzbaum, und die jubelnden Menschen strömen über die Brücke in den Westen.
Nov. 89 Mauerspechte am Brandenburger Tor
Es klopft, hämmert, klirrt, scheppert und bröckelt: Bereits kurz nach dem Mauerfall machen sich die „Mauerspechte“ ans Werk. Dazu gehören Souvenirjäger, Touristen und Händler, aber auch DDR-Gegner. Nach und nach, Stück für Stück tragen sie die Fassade der Berliner Mauer ab – nicht mal die Lautsprecherdurchsagen der West-Berliner Polizei können sie dran hindern. Denn hier gibt es Souvenirs der Freiheit.
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