URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART
Ein Zentrum für Streetart
An Häuserwänden und Laternenmasten, in U-Bahnhöfen und auf Bauzäunen – Urban Contemporary Art begegnet dem aufmerksamen Beobachter in Berlin auf Schritt und Tritt.
Urban Contemporary Art an jeder Ecke
Besonders sticht dabei die Bülowstraße ins Auge: Hier werden die Passant:innen schnell zum Galeriebesuchenden. Die gesprühten und geklebten Kunstwerke zeigen sich in diesem quirligen Teil Schönebergs in einer solchen Fülle, dass man glauben könnte, man stünde inmitten einer Ausstellung von Urban Art unter freiem Himmel. Überall gibt es etwas zu entdecken.
Urban Nation - Netzwerk
In regelmäßigen Abständen holt URBAN NATION, ein Berliner Streetart-Netzwerk und Museum, nationale und internationale Künstler in die Stadt. URBAN NATION konnte seit 2013 insgesamt rund 50 großformatige und viele kleinere Werke (Murals) geschaffen haben. Streetart-Größen wie Shepard Fairey, 1UP oder Lady Pink haben hier bereits die Dose gezückt. Ihre Kunstwerke sind auf dem gesamten Straßenzug und in den angrenzenden Straßen zu sehen, mal als meterhohe Murals, dann wieder ganz klein, beinahe versteckt auf Säulen und Rolläden. Diese Mischung aus spontaner Streetart und kuratierten Murals macht die Straße zu einem lebendigen Kunstort.
Ein ganzes Haus als Kunstwerk
Das vierstöckige Wohn- und Geschäftshaus in der Hausnummer 7 sticht ganz besonders heraus. Zu sehen ist es schon aus der oberirdisch geführten U-Bahn heraus. In regelmäßigen Abständen verwandelt ein Streetartist die gesamte Fassade in ein gigantisches Mural. EINE hat hier in meterhohen, bunten Buchstaben den Schriftzug „Revolution“ auf die Fassade gesprüht. DALeast hat einen goldenen Adler über das Haus fliegen lassen. Und die aus dem Iran stammenden Brüder Icy & Sot zeigten auf dem Gebäude eine Mauerfall-Szene, basierend auf einem Originalfoto. 2024 verwandelte Lady Pink die Fassade in eine fantastische Stadtlandschaft mit Motiven aus Berlin und New York.
Ein Netzwerk wird Museum
Das Gründerzeitgebäude wurde bis 2017 nach den Plänen des Architekturbüros GRAFT zum URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART umgebaut. Das Museum ist eine weltweit einmalige Anlaufstelle für Ausstellungen, Forschung und Austausch rund um die Urban Contemporary Art. Es zeigt regelmäßig wechselnde Ausstellungen aus seiner eigenen, einzigartigen Sammlung sowie Leihgaben und Auftragswerke, beherbergt die Künstlerresidenzen des Stipendienprogramms Fresh A.I.R. und die Martha Cooper Library. Die Fotojournalistin Martha Cooper machte durch ihre Fotodokumentationen als erste die Entstehung der Urban Art sichtbar.
Interaktiv und Wandelbar
Wie für die Urban Art typisch, wird auch das Museum mit wechselnden Murals immer wieder sein Erscheinungsbild ändern und selbst zum Kunstwerk. Das Museum ist ein Ort zum Arbeiten, zum crossmedialen Austausch, zum Netzwerken, zur Forschung und zur Lehre. Pädagogische Formate und interaktive Workshops laden zum Mitmachen ein. Den Ausstellungsraum durchquert eine Highline, ein Steg, der es Besuchern ermöglicht, die Kunstwerke über zwei Stockwerke hinweg aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Hinter URBAN NATION steht die Stiftung Berliner Leben der Gewobag, die mit ihrem Engagement nicht nur Kunst und Kultur fördert, sondern auch die soziale Quartiersentwicklung vorantreibt. In der Bülowstraße wird durch die Verbindung von Kunst, sozialem Austausch und Bildung ein Ort geschaffen, der das Viertel kulturell belebt und den urbanen Raum als Teil eines gemeinschaftlichen Entwicklungsprozesses versteht. In der Schöneberger Bülowstraße ist das mehr als eindrücklich gelungen.