Direkt zum Inhalt

Antonello Manacorda, Leitung; Hosokawa / Mahler

Der italienische Dirigent Antonello Manacorda interpretiert mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin eine der kompositorischen Sternstunden des spätromantischen Orchesterlied-Repertoires: Gustav Mahlers „Lied von der Erde“.



Den emotional aufrührenden sechs Orchesterliedern wird das meditativ-sinnliche Orchesterwerk „Blossoming II“ des japanischen Komponisten Toshio Hosokawa vorangestellt. Von einer Lotusblume, ihrer Verwurzelung in der Erde und ihrem Erblühen an der Oberfläche eines Sees ließ sich Hosokawa 2011 inspirieren. Mit Feingefühl kostet er das Heranwachsen des orchestralen Klangs aus, der in Mahlers spätromantischer Klangmalerei schließlich zur vollen Entfaltung kommt.


„Ideale Musik ist für mich wie ein Naturgeräusch“, sagt Toshio Hosokawa, für den erklärtermaßen „Wasser, Meer und Wolken“ zentrale Inspirationsquellen sind – ebenso wie Blumen, die „tief in der japanischen Ästhetik und im spirituellen Leben verwurzelt“ sind.


In „Blossoming II“ wollte Hosokawa die Geheimnisse der Lotusblüte in Klang fassen: „Ihre Wurzeln holen die Nährstoffe aus der Tiefe des Morasts, ihr Stengel bricht sich durch das Wasser Bahn, auf dessen Oberfläche sie die Sonnenstrahlen empfängt und dann diese Juwelen von Blüten hervorbringt.
Ohne das morastige Chaos könnte sich die Blüte nie zum Himmel öffnen.“


Ein exzeptionelles Werk, das die Endlichkeit der menschlichen Existenz zum zentralen Thema macht, komponierte Gustav Mahler mit seinem „Lied von der Erde“.

Grundlage sind die „maßlos traurigen Gedichte“, wie es Alma Mahler beschrieb, aus Hans Bethges „Chinesischer Flöte“. Dabei handelt es sich um freie Nachdichtungen chinesischer Lyrik aus dem 8. Jahrhundert, in der die „unaussprechliche Schönheit der Welt“ und „die ewige Trauer (…) alles Seienden“ in Verse gefasst wird, so der Verfasser Hans Bethge.


Am Ende von Mahlers Weltabschiedswerk steigert sich eine „unendliche Melodie“ bei ständig wechselnder Harmonik zu leidenschaftlicher Ekstase: klingendes Sinnbild des ewigen Kreislaufs von Leben und Vergehen.


Toshio Hosokawa (*1955)

Blossoming II (2011)

für Orchester


Gustav Mahler (1860 – 1911)

Das Lied von der Erde (1908)

für Tenor-Stimme, Alt-Stimme und Orchester

I. Das Trinklied vom Jammer der Erde

II. Der Einsame im Herbst

III. Von der Jugend

IV. Von der Schönheit

V. Der Trunkene im Frühling

VI. Der Abschied


#MusikfestBerlin
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Okka von der Damerau
David Butt Philip
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Antonello Manacorda
Termine
September 2025
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30