
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein übten die beiden großen christlichen Kirchen erheblichen Einfluss auf das politische und soziale Leben in der Bundesrepublik Deutschland – ebenso wie in vielen anderen Ländern – aus. Einerseits mussten Freiheitsrechte gegen kirchliche Normvorstellungen durchgesetzt werden, andererseits sind zentrale Entwicklungen in Recht, Ethik sowie in den Wertvorstellungen von Forschung und Lehre ohne den jahrhundertelangen Dialog mit religiösem Denken kaum vorstellbar. Mit wenigen Ausnahmen trat das Christentum eher nicht für weltabgewandte Enthaltsamkeit ein, sondern betonte Verantwortung in und für die Gesellschaft.
Doch wie sieht es heute aus? In welchem Maß greift eine zunehmend säkulare Gegenwart noch auf religiöse Ressourcen zurück – etwa bei Fragen der Einwanderung, der medizinischen Forschung, der sozialen Gerechtigkeit oder der Fürsorge für Schwächere? Wie stark empfinden Christinnen und Christen die Spannung zwischen den absoluten moralischen Geboten ihres Glaubens und dem pragmatischen Kompromiss, den politische Prozesse oft verlangen?
Zwar sind die Kirchen nach wie vor in zahlreichen gesellschaftlichen Gremien präsent und gelten als relevante Stimmen. Doch welche originellen Impulse vermögen sie heute noch in hitzig umkämpfte politische Debatten einzubringen? Wo geraten sie zum bloßen Resonanzraum eines zeitgeistigen Partikularinteresses? Und wie begegnen sie jenen konservativ-reaktionären Strömungen, die inzwischen auch in Deutschland mit zunehmender Vehemenz in den politischen Diskurs drängen?
Es diskutieren:
- Dr. Hannah Bethke Buchautorin und Journalistin der WELT und WELT AM SONNTAG
- Prof. Dr. Georg Essen, Professor für Systematische Theologie am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof. Dr. Bernd Stegemann, Essayist und Sachbuchautor, Professor für Dramaturgie und Kultursoziologie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin
- Prof. em. Dr. Klaus Tanner, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Heidelberg
Begrüßung und Einführung:
- Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, Präsident Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Moderation:
- Harald Asel, rbb 24 Inforadio
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