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Die Jahresend-Gruppenausstellung 1+1 in der Galerie Met zeigt die Werke von 22 internationalen Künstler:innen. 


In 1+1 zeigt jeder Künstlerin entweder zwei eigenständige Werke oder ein einziges Werk mit zwei miteinander verbundenen Teilen, die einen dynamischen Dialog des Vergleichs schaffen und sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede beleuchten.

Die Ausstellung erforscht das Konzept in drei Dimensionen.


In einigen Kunstwerken tritt der Vergleich als zentrales Thema hervor und vermittelt spezifische Botschaften oder Ideen der Künstlerinnen. Gleichzeitig dient er als Betrachtungsweise der Werke und ermöglicht es den Betrachterinnen, sowohl Referenzen als auch kreative Prozesse darin zu erkennen.

Darüber hinaus fungiert der Vergleich als Methode der kritischen Diskussion und verwandelt den Ausstellungsraum in ein interaktives Forum. Die Besucher:innen werden eingeladen, in die Rollen von Kunsthistoriker:innen oder Kritiker:innen zu schlüpfen und durch vergleichende Analyse größere Phänomene zu entdecken, die sowohl die zeitgenössische Kunst als auch unser alltägliches Leben widerspiegeln.

Der Vergleich zeigt sich in der Ausstellung auf vielfältige Weise:

  • Durch Kontraste zwischen Medien und Techniken in den Werken einzelner Künstler*innen (Dieter Detzner, Suah Im, Jonathan Joosten, Luka Naujoks, Lucas Odahara).
  • Durch die Untersuchung unterschiedlicher Perspektiven zum selben Thema über die Zeit hinweg (Cai Dongdong, Yuzheng Cheng, Daniela Comani, Yutao Gao, Birgit Hölmer, Wenfeng Liao, Mu Tian, Bignia Wehrli, Jiang Ye).
  • Durch Vergleiche zwischen verschiedenen Herangehensweisen innerhalb derselben Kategorie (Anne Neukamp, Enrico Niemann, Jens Schubert, Linhan Yu, Kaitong Zhang).
  • Zudem bieten die Werke Vergleiche zwischen konzeptionellen Ideen und unserer Alltagsrealität (Grapebattleships, Rexy Tseng, Yiy Zhang).
Diese Gegenüberstellungen sind jedoch nicht festgelegt. Jeder Betrachterin hat die Möglichkeit, einen individuellen Weg des Vergleichs zu finden.

Über den reinen Akt des Vergleichens hinaus hinterfragt die Ausstellung auch kritisch ihre eigene Methodologie. Die Besucher:innen werden dazu angeregt, sich zu fragen, ob alle Werke eines/einer Künstlers:in oder mehrerer Künstler:innen miteinander wirklich vergleichbar sind.

Zudem regt die Ausstellung zur Reflexion über die Gültigkeit und Objektivität von Vergleichen an und zeigt auf, wie diese oft durch persönliche Perspektiven oder Annahmen beeinflusst werden. Durch diese Auseinandersetzung regt die Ausstellung zu einem tiefergehenden Nachdenken darüber an, wie Vergleiche in der Kunst konstruiert werden und wie sie unsere Interpretation der Werke beeinflussen.

1+1 hinterfragt traditionelle Vorstellungen von der Beziehung zwischen den Werken eineseiner Künstlers:in, die häufig mit festen Labels oder Identitäten verknüpft sind.

Die Ausstellung untersucht die Bedeutungen von Form, Technik, Sujet und Konzept sowie deren Verbindung zur sich entwickelnden Identität des/der Künstler:in neu. Statt nur Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervorzuheben, zielt die Ausstellung darauf ab, die besonderen Qualitäten und intrinsischen Werte jedes einzelnen Werks zu offenbaren. Die Betrachter:innen werden ermutigt, über oberflächliche Vergleiche hinauszugehen und die tieferen Eigenschaften und zugrunde liegenden Ideologien der Werke zu erkunden.

Text von Qin Yan
Teilnehmende Künstler
Cai Dongdong
Yuzheng Cheng
Daniela Comani
Dieter Detzner
Yutao Gao
Grapebattleships
Birgit Hölmer
Suah Im
Jonathan Joosten
Wenfeng Liao
Luka Naujoks
Anne Neukamp
Enrico Niemann
Lucas Odahara
Jens Schubert
Mu Tian
Rexy Tseng
Bignia Wehrli
Jiang Ye
Linhan Yu
Kaitong Zhang
Yiy Zhang