Mit Alexis Colin, Gina Bolle, Ilse Kind, Johanna Brummack, Moritz Jekat, Sophie Schreurs und mit Unterstützung von Antoine Simeão Schalk.
Die Ausstellung Crimes of Carelessness (the deep and the foamy) setzt sich mit kollektiver Erinnerung und Geschichtsschreibung auseinander und nutzt dafür Video, Sound, Licht, Text und Skulptur.
Auf Einladung der Villa Heike formte Moritz Jekat im Sommer 2024 ein temporäres Kollektiv aus sieben Künstlerinnen unter dem Namen Eternal Knitting.
Gemeinsam ergründeten sie die Verflechtung von persönlicher und kollektiver Erinnerung: Wie beeinflussen sich individuelle und kollektive Erfahrungen? Wo durchziehen Machtstrukturen diese Erinnerungen, und wie kann ein freies Nachdenken darüber jenseits dieser Strukturen gelingen?
In diesem kollektiven „Stricken“ verschmelzen die Perspektiven der beteiligten Künstlerinnen, und die Ausstellung verzichtet bewusst auf individuelle Positionen.
Ein zentrales Thema ist das Spannungsfeld zwischen Innen und Außen, Öffentlichkeit und Privatheit. Die großen Fenster der Villa, die sich bei Sonnenuntergang öffnen, verwandeln sich in Schaufenster, die ein Diorama für Passant:innen zeigen.
Der Ausstellungsraum wird zu einer „Szenografie für das Draußen“, in der historische Spuren, Requisiten und spekulative Elemente zusammenfinden.
Die ausgestellten Requisiten beleuchten unterschiedliche historische Phasen des Ortes:
Die Lüftungsrohre beispielsweise erinnern an die Zeit des Leerstands in den 1990er und 2000er Jahren, während das Steinmonster für die vielen Erinnerungen steht, die seit der Grundsteinlegung 1910 in den Wänden des Gebäudes verankert sind.
Die Bus-Waschstation symbolisiert das „Reinigen“ unerwünschter Geschichte und verweist auf die Busse, die täglich auf ihrem Weg zur nahegelegenen Gedenkstätte Hohenschönhausen (dem ehemaligen Stasi-Gefängnis) an der Villa Heike vorbeifahren.
Beim Betreten der Galerie werden die Besucherinnen selbst zu Teil dieser Inszenierung.