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Zum ersten Mal lädt das Bröhan-Museum mit Gerold Miller einen zeitgenössischen Künstler zur kreativen Auseinandersetzung mit der Museums-Sammlung ein. Miller soll dabei eine Verbindung zwischen seinen eigenen Werken und den historischen Objekten des Hauses schaffen.


Der 1961 geborene Künstler gehört zu den international renommiertesten Vertretern der abstrakten Kunst.

Seine Werke, die in leuchtenden Farben strahlen, greifen die Themen der Konkreten Kunst und des Hard Edge auf und erweitern diese. Dabei bewegt sich seine Kunst zwischen Malerei und Skulptur: makellose, intensive Farbflächen treffen auf dreidimensionale Aluminiumkörper, die an die hochentwickelte, technisierte Welt erinnern. Im Bröhan-Museum stoßen sie nun auf die Objekte aus den frühen Tagen der Industrialisierung.


Die Jugendstil-Stücke des Museums bestechen durch geschwungene Linien und florale Formen, die oft durch ihre Funktionalität die Aufmerksamkeit des Betrachters fesseln. Diese Details lenken jedoch auch von der subtilen Qualität der Gestaltung ab, die sich aus Proportionen, Linien, Flächen und Farben ergibt.


Die Konkrete Kunst, in deren Tradition Miller steht, verfolgt einen anderen Ansatz:
Sie setzt auf reine, unverfälschte Form- und Farbsprache und eliminiert alle ablenkenden Details.

Millers Arbeiten betonen das Zusammenspiel von Farbe und Form in Perfektion: 
auf geometrisch präzise Aluminiumkörper aufgetragen, zeigen seine Farbflächen keine Hinweise auf den Farbauftrag oder die Handschrift des Künstlers. Nichts soll von der vollen Wirkung der Farbe ablenken, die sich in seinen Werken nahtlos mit der Form verbindet. Die traditionellen Themen der Malerei – Farbe und Form – treten hier als autonome Elemente hervor. Die Fläche der Leinwand entwickelt sich zur dreidimensionalen Form, die Farbe wird vom Prozess des Malens gelöst.


Diese Gegenüberstellung mit den Exponaten des Museums eröffnet eine neue Sichtweise auf die Werke der angewandten Kunst und des Designs, einen Blick, der allein auf der Ästhetik von Form und Farbe ruht.


Kostenlose öffentliche Führungen (zzgl. Museumseintritt) an jedem Freitag (außer Karfreitag), 16 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich
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