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11 Modelabel aus Berlin, die ihr kennen solltet

Neu, anders & grenzüberschreitend

Modelabel Danny Reinke
© Pal Attila Toth @pali.tiff

Mode aus Berlin ist vor allem eines, anders! Vielfältig wie die Hauptstadt selbst spiegelt sich in den Kollektionen der Modedesigner:innen ein Mosaik aus unterschiedlichen Herkünften, Kulturen und Lebensgeschichten. Von Streetwear bis Edel, von klassischen Schnitten bis gender- und grenzüberschreitenden Kleidungsstücken ist alles dabei. Spannend sind auch die offenen Konzepte einzelner Ateliers, die ihr nach Vereinbarung besuchen könnt. Lasst euch von unsere Auswahl inspirieren: 11 spannende Modelabel aus Berlin.

Tipp 1: Platte.Berlin inspiriert Berlin-Style für alle

Platte.berlin
© iHeartBerlin

Wenn ihr euch für Mode aus Berlin interessiert, dann solltet ihr auf alle Fälle im Platte.Berlin Concept Space vorbeischauen. Im Store findet ihr eine kuratierte Auswahl lokaler Modelabels und jede Menge Inspirationen dazu euren eigenen Berlin-Stil zu kreieren. Dabei sind die Looks so vielfältig und experimentierfreudig wie die Stadt selbst. Gemeinsam ist ihnen der Fokus auf nachhaltige, genderneutrale und größenübergreifende Modekonzepte, oder wie die Macher:innen es selbst formulieren: „Mode, die nicht ausgrenzt, sondern mitnimmt.“ Außerdem könnt ihr hier in Workshops selbst kreativ werden oder euch bei Runway Shows, Partys und anderen Events vernetzen.

Wann:  Montag bis Samstag 13 – 19 Uhr
Wo: Memhardstraße 8, Mitte

Tipp 2: Haderlump macht das Ende zum Neuanfang

Modelabel Haderlump
© Haderlump GmbH

Jedes Ende ist ein neuer Anfang: Haderlump macht Mode aus Stoffen, die andere wegwerfen. Das können alte, abgetragene Leder- oder DHL-Jacken sein, Jeansstoffe oder Reste, die bei Produktionen anderer Marken übriggeblieben und von Haderlump aufgekauft worden sind. Im Neuköllner Atelier wird die Ausbeute dann neu kombiniert. Dabei ist jedes handgefertigte Einzelteil besonders. Experimentierfreudige Schnitte und Mut zu ungewöhnlichen Kombinationen zeichnen die zirkuläre Modemarke aus. Alle Kleidungsstücke, die ihr bei Haderlump ersteht, werden für euch im Neuköllner Atelier repariert. Außerdem könnt ihr euch im Rahmen des offenen Ateliers dort stundenweise selbst an einem Arbeitsplatz einbuchen. 

Wann: nach Absprache
Wo: Juliusstraße 64, Berlin

Tipp 3: Fade out Label kreiert zeitlose Unikate aus dekonstruierten Vintage-Stücken

FADE OUT LABEL
© FADE OUT LABEL

Paris liebt Andrea Bonfini und Nicola Gomiero. Mehrfach wurden die beiden Berliner Designer hier ausgezeichnet, etwa für „The Future of Fashion“ oder als Avantgard Designer für die Denim Premiere Vision. Wenn ihre diese Shows nicht kennen solltet, dann überzeugt euch vielleicht, dass die beiden einen Beitrag für die „Patchworing & Quilting“-Bibel des Victoria&Albert Museums in London geschrieben haben. Immerhin: Seit 2015 erfinden Andrea und Nicola mit ihren Patchworktechnik Mode neu. Das Ergebnis sind innovative Einzelstücke, bei denen gebrauchte Materialen - mit Ideenreichtum und handwerklichem Geschick - in zeitlose Unisex-Looks verwandelt werden: nachhaltig, innovativ und einzigartig. 

Wann: nur mit Anmeldung
Wo: Herzbergstrasse 55, Lichtenberg

Tipp 4: Esther Perbandt interpretiert Schwarz als Regenbogen

Modelabel Esther Perbrandt
© Getty Images, Esther Perbrandt

Für "Germany's Next Top Model" entwarf sie eine Kollektion, die den Berliner Vibe und Techno auf den Runway brachte. Die Kampagne für ihre Schmuckkollektion für adidas wurde von Sven Marquardt in Szene gesetzt. Ja genau, von dem Fotografen, der auch als Berlins härtester Türsteher (im Berghain) bekannt ist. Und nicht nur mit ihm ist die Berliner Designerin per Du. Esther Perbandt setzt Trends, die Berlin in die Welt tragen. Ihre DNA ist die Essenz des Berliner Lifestyles, wobei sie metaphorisch das Regenbogen-Symbol der queeren Szene mittels unterschiedlicher Materialen, Haptiken und Schichten in purem Schwarz interpretiert.

Wann: Dienstag bis Freitag 10 – 19 Uhr, Samstag Mitternacht – 18 Uhr
Wo: Almstadtstraße 3, Mitte

Tipp 5: Modelabel UY setzt auf das Sein jenseits der Norm

Modelabel UY Studio
© Alexa Bendek

So zu sein, wie man wirklich ist, das möchte das Modelabel und Kunstkollektiv UY ermöglichen. Mit einfachen, starken Materialien und geradlinigen Formen definieren die Kleidungsstücke von UY Schönheit jenseits von Gendernormen, Hautfarbe oder Körperform. Mal minimalistisch, mal augenzwinkernd, aber immer sexy fordert UY die Standardnormen heraus und bietet Raum für individuelle Lebensentwürfe.

Aufgeschlossen gegenüber Kreativen und Kunstschaffende aus den verschiedensten Kulturen verbindet UY mit einem offenen Studioansatz Gegensätze wie global und lokal, vertraut oder kulturell im Wandel. Resultat sind unterschiedlichste Kooperationen, die vom Pop-up Dinner bis hin zu Kunstinstallationen reichen. Wer sich nun kreativ inspiriert fühlt, kann sich stundenweise im UY-Atelier einmieten oder auch einen Näh-Workshop belegen.

Wann: Dienstag bis Freitag 12 – 19 Uhr, Samstag 12 – 20 Uhr
Wo: Pflügerstraße 11, Kreuzberg

Tipp 6: Human Touch macht den Herstellungsprozess von Kleidung sichtbar

Modelabel HUMAN TOUCH
© HUMAN TOUCH / www.humantouchclothing.com

Human Touch ist ein noch ganz junges Berliner Mode-Label, das im Februar 2024 seine erste Kollektion zeigen wird. Jedes Einzelstück zeichnet sich durch ein individuelles Muster aus Handabdrücken aus. So werden die vielen unsichtbaren Hände sichtbar, die im Herstellungsprozess involviert haben. Denn bis heute und wohl auch in Zukunft, so Human Touch-Designerin Juliet Seger, wird jedes einzelne Kleidungsstück, nur durch Hilfe der menschlichen Hand genäht und gefertigt werden können. Haltet auch Ausschau nach Näh-Performances von Human Touch. Der eigene Laden wird 2024 online starten. Einzelstücke könnt ihr aktuell bei der Kleiderei ausleihen.

Wann: Mittwoch bis Samstag 12–19 Uhr 
Wo: Oranienstraße 44, Kreuzberg

Tipp 7: Danny Reinke schneidert Couture auf Anfrage

Modelabel Danny Reinke
© Sebastian Reuter

Vogue, Vanity Fair, Grazia und viele mehr: Sie alle zeigen den Berliner Prêt-à-Couture-Designer in ihren Foto-Strecken. Gemeinsam mit Creative Director Julien Kelch entwirft Designer Danny Reincke für jede Kollektion ein übergreifendes Thema, darunter so schöne Titel wie Poetic Renascence, Botanical Affair oder auch Devil's Delight. Ein Spiel mit Emotionen und der Verbindung von Mode zu anderen Themen, die unserer Zeit – und unsere Menschlichkeit - bestimmen. Danny Reinke produziert ausschließlich in Berlin, sowie vorwiegend Einzelstücke der Kollektionen maßgeschneidert auf Nachfrage. Ihr könnt seine Designs übrigens auch immer wieder mal in Musik- und Werbevideos bewundern.

Wann: auf Nachfrage
Wo: Behaimstaße 6, Charlottenburg

Tipp 8: Seit 1989 definieren Thatchers Mode aus Berlin neu

Modelabel Thatchers
© Vicky Gaston

Aus einem besetzen Haus heraus erfinden Ralf Hensellek, Monika Krüger und Kostümdesigner Thomas Mrozek Mode aus Berlin neu. Die Aufbruchstimmung von 1989 ist deutlich in den Designs zu spüren. Ironisch wird das Label mit dem Nachnamen der damaligen Premierministerin betitelt und bringt dann mit Kollektionen wie „Beware of Killer Capitalism“ oder „Pure Inferno“ Couture aus Berlin auf den Laufsteg nach Paris. Es folgen abenteuerliche Jahre, in denen Thatchers unter anderem als deutsche Modebotschafter für das Auswärtige Amt fungieren, Preise gewinnen und Mode für die Frau immer wieder neu definieren. Mittlerweile ist Thatchers erwachsen geworden. Vom ursprünglichen Gründerteam entwirft noch Thomas Mrozek neue Looks, die als Thatchers basics, classics und couture je nach Laune und Lebenslage frei kombinierbar sind. Eine erlebenswerte Ergänzung des Konzepts ist berlinate.

Wann: Main Store, Kastanienallee 21, Prenzlauer Berg
Wo: Montag bis Samstag 11 – 19 Uhr

Tipp 9: Konk präsentiert und verbindet Modelabel aus Berlin 

Modeaufnahme, Ohne Titel, 1967
© Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur

Neben Bekleidung findet ihr bei Konk auch Schmuck und Accessoires von Berliner Designer:innen. Stilistisch reicht die Bandbreite von elegant bis bunt und verrückt, typisch Berlin eben. Natürlich zeigt sich auch das kuratierende Händchen von Katja Wetzel, die in den 80er Jahren in West-Berlin Modedesign studiert hat und dann lange in der Theaterbranche tätig war. Ihr geht es vor allem darum, die Experimentierfreude der Berliner Modelabel zu zeigen – und, dass Berlin nicht nur selbst Strahlkraft hat, sondern auch viel Kreatives durch die Einflüsse aus aller Welt entsteht. Dazu engagiert sich die Ladenbesitzerin im Rahmen des EU-weiten Erasmus-Austauschprogramms für junge Berufstätige. Daraus haben sich schon viele bereichernde, grenzüberschreitende Projekte entwickelt.

Wann: Dienstag bis Freitag 12 – 19 Uhr, Samstag 12 – 18 Uhr
Wo: Kleine Hamburger Straße 15, Mitte

Tipp 10: This City Rocks nutzt die Hauptstadt als Vorlage

Modelabel This City Rocks
© Michael O'Ryan für This City Rocks

Berlin steht im Mittelpunkt bei This City Rocks. T-Shirts, Hoodies, Socken, Tücher, Taschen und vieles mehr findet ihr hier im This City Rocks-Design. Mal sind die Motive groß und knallig, wie der starke Bär, der den Fernsehturm umgreift. Andere Designs sind eher subtil und verbinden die Umrisse der typischen Berliner Sehenswürdigkeiten wie etwa das Brandenburger Tor zu coolen Mustern, bei denen man schon zwei Mal hinschauen muss, um den Berlin-Hinweis zu entdecken. Die T-Shirts werden in Berlin bedruckt, die Mützen in der Deutschland gestrickt, die schicken Socken kommen aus Polen. Neben Unisex-Mode findet ihr Wohnaccessoires, Taschen, Geldbeutel und Geschenkartikel.

Wann: Montag bis Freitag 12 – 19 Uhr, Samstag 11 – 19 Uhr
Wo: Libauer Straße 23, Friedrichshain

Tipp 11: William Fan kombiniert mit seinem Modelabel europäische und asiatische Elemente

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.

In einem grünen Hinterhof in Berlins Mitte findet ihr die edle Design-Boutique von William Fan. Der gleichnamige Designer macht seine Biografie zum Konzept und kombiniert europäische Elemente mit chinesischen Einflüssen. Das Ergebnis sind Luxus-Stücke und geschlechtsneutrale Mode, Luxus-Kleider, Tops und  Blusen die sich auch mal am Schnitt klassischer Kimonos orientieren oder Hosen mit weitem Schnitt und raffinierten Details. Neben Bekleidung stellt William Fan auch Schuhe, Taschen, Schmuck, Möbel und Objekte her. Mode  von William Fan bekommt ihr zwar auch im KaDeWe, aber alleine wegen der hübschen Boutique mit dem edlen Boden, der an einen Jadestein erinnert, lohnt sich ein Besuch vor Ort.  

Wann: Dienstag bis Samstag, 12 – 19 Uhr, Sonntag/Montag nach Vereinbarung
Wo: Große Hamburger Straße, Mitte

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge