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Ribbeck-Haus

Ein Hauch Spätrenaissance

Vorübergehend geschlossen. - Auch wenn man es vermuten könnte: Das Ribbeck-Haus erhielt seinen Namen nicht nach dem Herrn von Ribbeck aus Theodor Fontanes berühmten Gedicht.

Stattdessen entstand es auf Geheiß des Kammerrats Hans Georg von Ribbeck, der 1624 zwei ältere Giebelhäuser zu einem Traufenhaus zusammenführen ließ. Die Lage war gut gewählt, zeichnete sich doch die Breite Straße als vornehme Wohngegend für angesehene Bürger und begüterte Kaufleute aus. Heute gilt das Ribbeck-Haus als einziges erhaltene Wohnhaus aus der Renaissance-Zeit. Markant sind für das Gebäude vor allem die für Renaissance typischen, kunstvollen Staffelgiebel mit den schneckenförmigen Voluten sowie ein ornamental verziertes Rundbogenportal. Obwohl das Ribbeck-Haus heute unter Denkmalschutz steht, ist es nicht in seinem Ursprungszustand erhalten geblieben.

Mehrfach wurde es verändert, unter anderem trug man 1804 die Renaissance-Giebel ab und zog ein drittes Geschoss ein, das durch eine Dreiergruppierung von kleineren Fenstern auffällt. Anschließend setzte man die Giebel wieder auf. Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt das Ribbeck-Haus starke Beschädigungen; etwa ziert das heutige Ribbeck-Haus eine Kopie des ehemaligen Rundbogenportals, und auch die Fassade wurde vereinfacht wieder aufgebaut. Mit ein wenig Fantasie lässt sich aber erahnen, wie sich die Bürgerhäuser prachtvoll an der Breiten Straße aufreihten und zum Berliner Stadtschloss hinführten. Das Ribbeck-Haus beherbergt heute das Zentrum für Berlin-Studien der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.