Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Berlin zwischen Ost und West
Flucht und Unterdrückung – heute ist die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ein Museum. Es berichtet von Millionen DDR-Bürgern, die sich einst in die Bundesrepublik aufmachen. Marienfelde ist damals für viele der Flüchtlinge die erste Station im „Goldenen Westen". Auf historischem Boden zeigt das Museum mehr als 900 Dokumente und Originalartefakte. Lesen Sie von abenteuerlichen Fluchtversuchen und welche Ursachen die Menschen zur Flucht bewegt haben.
Ein „Tor zur Freiheit"
Bereits Ende der 1940er-Jahre verlassen immer mehr DDR-Bürger die DDR in Richtung West-Berlin. Mit wenig Wohnraum nach dem Krieg wird die Fluchtbewegung bald zum Platzproblem. Für die Ankommenden entseht im Jahre 1953 das Notaufnahmelager in Marienfelde. Bereits im ersten Jahr ist das Gebäude nahezu ausgelastet. Nach dem Mauerfall kommen hier zunächst Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion unter. Seit 2010 leben hier Flüchtlinge aus dem Mittleren Osten und aus Afrika. Gleichzeitig ist das Notaufnahmelager Marienfelde heute eine Erinnerungsstätte an die Flucht aus der DDR. Im ehemaligen Hauptgebäude befindet sich die Dauerausstellung zu Fluchtmotiven, Fluchtwegen und dem Neubeginn in der BRD. Zunächst erblicken Sie in dem einfach gestalteten Verwaltungsgebäude von Flüchtlingen zurückgelassene Objekte wie ein Radio aus den 1960er-Jahren. Die Koffer der Flüchtenden veranschaulichen, wie wenig die Menschen bei ihrer Ausreise mitnehmen konnten. Hier erfahren Sie was es bedeutet, alles hinter sich zu lassen. Spannung und Aufklärung bergen vor allem die Zeitzeugenberichte und das Fotoarchiv. Die Geflüchteten kommen an Audio- und Videostationen selbst zu Wort. Sie erfahren außerdem etwas über Rückkehrer und deren Beweggründe wieder in die DDR zu gehen. Anschließend besichtigen Sie die spartanische Einrichtung einer komplett rekonstruierte Flüchtlingswohnung. Besonders eindringlich wird verdeutlicht, mit wie wenig Flüchtlinge damals auskommen müssen.
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde: Das erwartet Sie
- regelmäßige Sonderausstellungen
- Fluchtgeschichten: Im Video erzählen Zeitzeugen von ihren Erfahrungen
- Fotografien aus mehr als 40 Jahren Notaufnahmelager
- eine rekonstruierte Flüchtlingswohnung aus den 1950er-Jahren
- Berichte über Menschen, die vom Westen in den Osten gegangen sind
Weitere Stationen zur DDR-Geschichte: Grenzräume Bernauer Straße und Tränenpalast
Es sind dramatische Bilder als 1961 die Berliner Mauer entsteht . An der Bernauer Straße lässt ein junger DDR-Grenzsoldat sein Gewehr fallen und springt in den Westen. Das berühmte Bild thront heute als großflächiges Mural an der Ecke Bernauer Straße/Brunnenstraße. Ein Original-Wachturm und Mauerelemente versetzen Sie in die Zeit des Kalten Krieges. Video- und Audiostationen bereichern Ihren Rundgang mit Zeitzeugeninterviews und detailreichen Informationen. Auf der Westseite der Bernauer Straße bietet das Museum der Gedenkstätte zahlreiche Exponate wie der Originalausrüstung der DDR-Grenztruppen. Die einstige Grenzübergangsstelle am Bahnhof Friedrichstraße trägt angesichts der tragischen Schicksale im Volksmund den Namen Tränenpalast. Seit 2011 befindet sich hier die Dauerausstellung „Alltag der deutschen Teilung“. Auf 550 Quadratmetern berichten Zeitzeugen von ihren Schicksalen. Die rekonstruierten Abfertigungskabinen vermitteln Ihnen authentisch den Ablauf der Ein- oder Ausreise.
Tipps für Ihren Besuch in Marienfelde
Mit der S-Bahn-Linie S2 fahren Sie direkt zum Bahnhof Marienfelde. Dort finden Sie außerdem einen großen Park & Ride-Stellplatz für Autos. Der Bus M77 nimmt Sie mit zur Haltestelle Erinnerungsstätte Notauflager Marienfelde. Alternativ können Sie die acht Minuten vom S-Bahnhof auch zu Fuß gehen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Öffentliche Führungen finden jeden Sonntag um 15 Uhr statt. Darüber hinaus können Sie individuelle Führungen buchen.
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten (Zusatzinfos)
Dienstag bis Freitag 9-17 Uhr
Samstag und Sonntag 11.30 bis 17 Uhr