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Museumsdorf Düppel
Museumsdorf Düppel © Förderkreis Museumsdorf Düppel, Foto: Thomas Pfützner

Museumsdorf Düppel | Stadtmuseum Berlin

Ein Dorf wie vor 800 Jahren

Im Museumsdorf Düppel erfahren Sie, wie die Menschen im 13. Jahrhundert lebten. Begeben Sie sich auf einen Rundgang aus Forschung und Freizeitspaß.

1975 öffnet das Berliner Museumsdorf Düppel zum ersten Mal seine wuchtigen Pforten. Ergründen Sie wie Mensch und Tier hier vor 800 Jahren leben. Abseits der geschäftigen Innenstadt repräsentiert das Dorf die mittelalterliche Bau- und Lebensweise aus dem 13. Jahrhundert. Auch für die Archäologie spielt das Freilichtmuseum, das deutschlandweit einzigartig ist, eine wichtige Rolle. Mitglieder des Förderkreises Museumsdorf Düppel erproben mittelalterliche Techniken und Geräte in Arbeitsgruppen. Forschung ist so für Sie im Museumsdorf greifbar und erlebbar.

Mittelalterliche Häuser, Werkstätten und Tiere

Ab 1967 beginnen archäologische Untersuchungen. Wissenschaftler entdecken erste Hinweise auf eine Siedlung. 1975 entsteht auf den ausgegrabenen Grundmauern des ehemaligen Dorfes schließlich das Museumsdorf Düppel. Beim Bau kommen ausschließlich mittelalterliche Techniken und Werkzeuge zum Einsatz. Tauchen Sie ein in das Landleben längst vergangener Tage. Hinter einer mächtigen Eichenholz-Palisade stehen reetgedeckte Holzhäuser um einen hufeisenförmigen Dorfplatz. Es sind originalgetreue Nachbauten. Fenster gibt es damals noch keine. Einige Dächer reichen bis zum Boden. Es riecht nach Teer und Holzkohle. Ein mittelalterlicher Pflug erinnert an den harten Bauernalltag zu jener Zeit. Nostalgie pur ist der alte Webstuhl. Das Backhaus mit Backofen, die Schmiede, Töpferei und der Getreidespeicher sind exakt rekonstruiert. Rund um das Dorf erstrecken sich Wälder, Wiesen und Weiden mit Schafen, Ochsen und Ziegen. Die Weideschweine auf der Wiese sind rückgezüchtet. Auch Skudden-Schafe, die sich schon im Mittelalter auf den Höfen tummeln, stehen auf der Wiese. Die Obstbäume tragen schwer unter Äpfeln, Quitten und Pflaumen – es sind historische Sorten. Stärken Sie sich zwischendurch in einer urigen Schänke mit kühlen Getränken und Imbissen. Außerhalb des regulären Museumsbetriebs finden beliebte Feste und Märkte statt. Zum Beispiel das Märkische Winteraustreiben Ende März oder die Märchenwelten mit der Märchenhexe Silberzweig im April.

Im Freilichtmuseum sehen Sie unter anderem:

  • mittelalterliche Häuser mit authentischer Einrichtung
  • historische Werkstätten und Geräte
  • einen rekonstruierten Brunnen
  • Bauerngärten mit mittelalterlichem Getreide, alten Arznei- und Färbepflanzen
  • rückgezüchtete Weidenschweine und die vom Aussterben bedrohte Schafrasse Skudden

Grüne Oasen mitten in Berlin

Im Südwesten von Berlin befinden sich herausragende Museen und Ausstellungshäuser, die in eine attraktive Natur- und Kulturlandschaft eingebettet sind. Der Museumsbezirk im Grünen bietet Freizeit und Bildung, Geschichte, Erholung und kreative Inspiration wie kein anderer Standort in der Stadt. Hier finden sich unterschiedlichste Institutionen, die von alter bis moderner Kunst, von Natur- bis Kulturgeschichte alles zeigen. Die Einrichtungen sind offene, lebendige Museen und Ausstellungshäuser, die einer gemeinsamen Idee verpflichtet sind: der Erholung zwischen Kultur und Natur.

Zu den Freilandmuseen Berlins gehört auch die Domäne Dahlem. Das einstige Rittergut und heutige Freilichtmuseum für Agrar- und Ernährungskultur liegt wenige Kilometer nordöstlich des Museumsdorfes Düppel. Auf dem Areal betreibt man seit über 800 Jahren Landwirtschaft. Wie ein Kaufmannsladen und eine Metzgerei in den 1920er-Jahren funktioniert, sehen Sie in einem Herrenhaus. Unterhaltsam ist eine kurze Sittengeschichte zu Essgewohnheiten im Culinarium. Ländlich inmitten einer Millionenstadt geht es auch im Ortsteil Lübars in Reinickendorf zu. Im ältesten Dorf Berlins – es wird 1247 erstmals erwähnt– bauen Landwirte Getreide und Futterpflanzen an. Besuchen Sie die Familienfarm. Auf dem märkischen Bauernhof lernen Kinder, wie man Brot backt, Butter herstellt und Wolle spinnt. Auch die Erwachsenen dürfen sich gerne am Töpfern, Seiden- und Glasmalen versuchen.

Infos rund um das Museumsdorf Düppel

Das Museumsdorf Düppel ist vom S-Bahnhof Zehlendorf noch eine gute Viertelstunde mit den Bussen 115, 118 und 622 entfernt. Von der Busstation sind es nur wenige Minuten bis zum Freilichtmuseum. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen keinen Eintritt. Auch mit dem Museumspass Berlin kommen Sie umsonst rein. Geöffnet ist das Areal an Wochenenden und an Feiertagen. Für Schulklassen und Gruppen bietet das Museum Führungen mit Veranstaltungen an. Dabei können Sie sich in alten Handwerkstechniken, wie Töpfern, Schmieden und Spinnen versuchen.

Infos für Familien und Kinder

An Sonn- und Feiertagen gibt es ab 11 Uhr offene Führungen für Groß und Klein. Kinder erfahren dabei Interessantes über Handwerk und Alltag im Mittelalter. Eine Arbeitsgruppe demonstriert, wie aus Holz Teer entsteht. Dabei wird harzhaltiges Holz erhitzt und der flüssige Holzteer aufgefangen. Spaß machen auch die mittelalterlichen Kinderspiele auf dem Dorfplatz.