Sankt Hedwigs-Kathedrale Berlin
Die Bischofskirche des Erzbistums Berlin
Die Sankt Hedwigs-Kathedrale wird zur Weihnachtszeit ab dem 24. November 2024 wieder jeder und jedem offen stehen. Im Herzen Berlins fasziniert sie mit ihrer markanten Kuppel und dem modern-schlichtem Innenraum, der aufwändig umgebaut wurde.
Die Sankt Hedwigs-Kathedrale mitten in Berlin – eine Kirche, die im Laufe der Geschichte immer wieder für religiöse Toleranz steht und der in den letzten Jahren umgebaut wurde. Die Bischofskirche des Erzbistums Berlin schmückt mit ihrer markanten Kuppel den Bebelplatz. Der schlichte Innenraum des Rundbaues wurde in den letzten Jahren saniert und umgestaltet, um zukünftige Gottesdienste nach den liturgischen Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils feiern zu können. Es erwartet Sie eine außerordentlich spannende neue Innenarchitektur mit feiner Symbolik und zurückhaltender Architektursprache.
Ein Diamant der Architektur
Sie gehört zu den bedeutenden katholischen Gotteshäusern in Deutschland: Bis zu ihrer sanierungsbedingten Schließung im September 2018 zählte die Sankt Hedwigs-Kathedrale jährlich mehr als 200.000 Besucher:innen.
Seit der vorherigen Umgestaltung der Kirche in den 1960er Jahren lag eine rund acht Meter große Bodenöffnung im Zentrum des Kirchenraums. Während der Sanierung der letzten Jahre wurde sie geschlossen - auch wenn vor allem Denkmalpfleger:innen Kritik übten. Die Umgestaltung wurde aus rein liturgischen Gründen vorgenommen, denn die Sankt Hedwigs-Kathedrale ist und bleibt in erster Linie ein Gotteshaus, in dem Liturgie, Verkündigung und Caritas stattfinden.
Die renovierte Kathedrale in Mitte wird zu einem Ort, der offen, einladend und interessant für alle Menschen sein wird. "Wenn man sich den Bebelplatz wie einen Ring vorstellt, dann ist die renovierte Kathedrale da, wo beim Ring der Diamant sitzt", sagt Stefan Förner vom Erzbischöflichen Ordinariat.
Die Sankt Hedwigs-Kathedrale wird am 24. November 2024 wiedereröffnet.
Erste katholische Kirche im reformierten Berlin - ein Blick zurück in die Geschichte
Die Sankt Hedwigs-Kathedrale ist der erste katholische Kirchenbau nach der Reformation im protestantischen Berlin:
Der preußische König Friedrich der Große erlaubt den Rundbau nach Vorbild des Pantheons, um den katholischen Schlesier:innen in Berlin eine Referenz zu erweisen. Friedrich schenkt dafür auch den Baugrund auf dem Forum Friderizianum, dem neuen repräsentativen Platz neben Opernhaus und Bibliothek. Zwischen 1747 und 1773 wird St. Hedwig von Johann Boumann dem Älteren nach den Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff errichtet.
1930 wird das Bistum Berlin gegründet. St. Hedwig wird zur Bischofskirche, ihr Innenraum im expressionistischen Stil umgestaltet. Nach der Zerstörung des Rundbaues nach einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg beginnt 1952 der Wiederaufbau, wobei der Innenraum vom Architekten Hanns Schwippert neu gestaltet wird.
Seit 2010 wird die Kathedrale zunehmend sanierungsbedürftig. Die bisherige liturgische Feier der Gottesdienste nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils wird seit langem wegen der weiten Bodenöffnung mit breiter Treppe im Zentrum der Kathedrale erschwert. Daher lobt das Erzbistum Berlin im November 2013 einen Wettbewerb für ein neues Raumkonzept aus. Unter den 169 eingegangenen Entwürfen entscheidet sich das Preisgericht für den Vorschlag von Sichau & Walter Architekten GmbH/Fulda und Leo Zogmayer/Wien. Der neue Kirchenraum rechnet nicht mehr mit einer weiten kreisrunden Bodenöffnung, sondern mit dem Altar im Zentrum, um den sich die Gemeinde versammelt.
Widerstand im Nationalsozialismus: Dompropst Bernhard Lichtenberg
Bernhard Lichtenberg ist seit 1938 Dompropst. Er wendet sich gegen den nationalsozialistischen Terror, betet öffentlich für verfolgte Juden und verurteilt das Euthanasieprogramm. Nach seiner Verhaftung stirbt er nach zwei Jahren Gefängnis bei seiner Verlegung ins Konzentrationslager. 1996 spricht Papst Johannes Paul II. bei seinem Berlin-Besuch Bernhard Lichtenberg selig. Die Gedenkstätte Yad Vashem ehrt ihn 2004 als „Gerechten unter den Völkern“.