Direkt zum Inhalt
Französischer Dom und Gendarmenmarkt
Französischer Dom und Gendarmenmarkt © visitBerlin, Foto: Artfully Media, Sven Christian Schramm

Gendarmenmarkt

Einer der schönsten Plätze Berlins ist wieder geöffnet: barrierefrei und top-nachhaltig

Der Gendarmenmarkt im Herzen Berlins wurde in hohem Tempo saniert und fit für die Zukunft gemacht. Fortschrittlich und für Besucher:innen unsichtbar: ein unterirdisches Leitungsnetz, eine nachhaltige neue Regenwasser-Kanalisierung, dazu ein barrierefreies historisches Pflaster.

Pünktlich zum Frühling: Berlinerinnen und Berliner sowie alle Besucher:innen der Stadt können nach rund zweijähriger Sanierung aufs Neue über den großen historischen Platz schlendern und dort in der Sonne verweilen. 

Auf beeindruckende und nahezu unsichtbare Weise ist es gelungen, das Pflaster des Gendarmenmarktes nicht nur denkmalgerecht, sondern mit einem innovativen Nachhaltigkeitskonzept zu sanieren: Unter der 14.000 Quadratmetern großen Fläche erstreckt sich nun ein neues, fünf Kilometer langes Versorgungsnetz für Strom, für Trinkwasser und für Abwässer. Und damit nicht genug: Auf dem Gendarmenmarkt kann nun erstmalig Regenwasser großflächig versickern und wird in unterirdischen Becken zur nachhaltigen Weiterverwertung gesammelt. Dieses für Besucher:innen nicht wahrnehmbare "Regenwassermanagement" macht den Platz klimaresilient.

Besonders wichtig für Alle: Der Jahrhunderte alte Platz ist zum ersten Mal komplett barrierefrei. Damit ist auch das großartige Angebot der umliegenden prachtvollen historischen Häuser für alle Besucher:innen nun einfacher zugänglich: Ob Sie eines der erstklassigen Konzerte des Konzerthauses hören, im Deutschen Dom Interessantes zur Geschichte der deutschen Demokratie erfahren oder das 360° Panorama über Berlin auf der Aussichtsplattform des Französischen Doms erleben und sich dort danach kulinarisch verwöhnen lassen.... Ein Besuch am Gendarmenmarkt lohnt sich bestimmt!

Vollendete Harmonie

Er gilt als der schönste Platz Berlins, wenn nicht als schönster Platz nördlich der Alpen. Das Ensemble aus Konzerthaus und den zwei mit Türmen geschmückten Kirchenbauten aus der Zeit Friedrichs des Großen ist von vollendeter Harmonie. Im Sommer spielen hier Orchester beim Classic Open Air die schönsten klassischen Melodien, im Winter verwandelt sich der Platz mit dem Weihnachtsmarkt in ein romantisches Winterwunderland. 

Einst marschierten hier Soldaten: die Geschichte des Gendamenmarktes

Friedrich I. lässt die Friedrichstadt Ende des 17. Jahrhunderts  nach Plänen von Johann Arnold Nering anlegen. Vor allem Hugenotten, die aus Frankreich nach Preußen geflohen sind, leben hier. Deshalb erhält die französisch-reformierte Gemeinde eine Kirche auf dem heutigen Platz "Gendarmenmarkt", die lutherische Gemeinde die andere Kirche. Friedrich II., auch Friedrich der Große genannt, lässt die Stallungen des Kürassierregiments der Gens d'armes abreißen, die sich am Platz befunden haben und ihm seinen Namen gegeben haben. Zwischen den beiden Kirchen entsteht das neue Schauspielhaus, das jetzige Konzerthaus Berlin.

Ganz zentral auf dem Platz vor dem Konzerthaus steht eine Statue des Dichters Friedrich Schiller. Zwischen Grundsteinlegung und Einweihung des Denkmales liegen stolze 12 Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Platz ein Trümmerhaufen. In den 1970ern Jahren wird der Platz, der nach der Teilung Berlins nun in der DDR liegt, umgebaut und erhält seine heutige Gestalt.  Seinen heutigen Namen, der zur Zeit der deutschen Teilung in "Platz der Akademie" geändert worden war, erhält der Gendarmenmarkt 1991 nach der Wiedervereinigung zurück.

Ein Dom – Keine Kirche

Die jetzige Gestalt des Gendarmenmarktes geht auf Friedrich den Großen zurück, der nach den Plänen von Georg Christian Unger eine einheitliche Bebauung umsetzt. Der Architekt Carl von Gontard "schmückt" die beiden Kirchen, die Französische Friedrichstadtkirche  und die lutherische Kirche, mit fast überdimensioniert wirkenden gleichen Kuppeltürmen. Die Türme heißen zwar "Deutscher Dom" und "Französischer Dom", doch sind sie keine Kirchen: Der Name "Dom" kommt vom französischen Wort dôme, das Kuppel bedeutet.  

Deutscher Dom am Gendarmenmarkt
Deutscher Dom am Gendarmenmarkt © visitBerlin, Foto: Maxi-Lena Schuleit

Der Deutsche Dom beherbergt heute die Parlamentshistorische Ausstellung des Deutschen Bundestags, die sich der Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland widmet. Im Französischen Dom befindet sich das Hugenottenmuseum. Die Französische Friedrichstadtkirche gibt es noch immer im unteren Teil des Gebäudes.

Der prominenteste Bewohner: E.T.A. Hoffmann

Einst hatte hier der Dichter E.T.A. Hoffmann am Gendarmenmarkt seine Wohnung, er hielt das städtische Treiben in der Erzählung Des Vetters Eckfenster fest. Er feierte gerne in der Weinstube Lutter & Wegner, die noch heute, als Restaurant, am Gendarmenmarkt liegt. Hier soll sein Freund, der Schauspieler Ludwig Devrient, das Wort "Sekt" als Verballhornung geschaffen haben.  

Classic Open Air

Jeden Sommer ist der Gendarmenmarkt die romantische  Bühne für die Open Air-Konzertreihe Classic Open Air. Auf der Freitreppe zum Konzerthaus spielen erstklassige Orchester schwungvolle oder romantische Klassiker, während langsam die Sonne eines lauen Sommerabends untergeht.

Weihnachtsmarkt

In der Adventszeit findet der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt statt. Die liebevoll geschmückten Holzbuden bieten traditionelles Kunsthandwerk und leckere Weihnachtsspezialitäten.

Sehenswürdigkeiten am und in der Nähe des Gendarmenmarktes